Der Genuss, den Anderen zu spüren...

Du denkst, du fühlst den anderen...du bist intim mit ihm...so richtig verliebt oder wie auch immer... Was für ein unglaubliches Gefühl. Wohl ein jeder oder eine jede hat dies schon einmal oder gar öfter geglaubt, erfahren zu haben. Manche empfinden dies bei Telefonaten, Skype-Sitzungen oder gar nur, wenn an den oder die andere gedacht wird. Wie wundervoll ist es, dich jetzt zu spüren. So ganz tief in mir. Wahnsinn oder?  

Gegen diese Art von Gefühlen, wie auch immer geartet sie auch sein mögen, ist natürlich nichts auszusetzen. Warum auch, wenn es Spaß macht...warum nicht. Besonders bei der sexuellen Vereinigung, wenn wir es denn mal so nennen mögen, ist doch ein jeder davon überzeugt, dass da ein Gegenüber ist, welches man hier spürt oder auch fühlt...und wie, würden mir jetzt garantiert einige sagen. Ja...es sieht tatsächlich so aus, als ob das so wäre...

Doch schaut man einmal wirklich ganz genau hin, so richtig...ohne den verklärten Blick des persönlichen Mind. Wen spürt man denn da, wen fühlt man? Hast du je etwas anderes erfahren als dich selbst? Hast du je etwas anderes gefühlt als dich selbst? Hast du je etwas anderes gespürt als dich selbst? Da ist dieser Körper und der nimmt wahr. Dieser Körper ist ein Instrument, ein Wahrnehmungsinstrument. Und was immer auf diesem Instrument gespielt wird, ist beschränkt auf diesen Klangkörper, Gefühlskörper...wie auch immer... Das andere Instrument mag vielleicht etwas auslösen und das tut es mit Sicherheit, aber spüren und fühlen kann es nur sich selbst, nichts anderes. Ein jeder, welcher glaubt, es wäre anders...kann dies selbst nachprüfen. Es sieht immer nur so aus, als ob... Letztlich gibt es eh nur Wahrnehmung und diese Wahrnehmung ist vollkommen unpersönlich. Gefühle und Sinneseindrücke...Sehen, Riechen, Schmecken, Hören, Empfinden...alles ist beschränkt auf diesen Wahrnehmungsapparat, der so separat aussieht und doch nichts weiter ist als ein Instrument Gottes in dieser, seiner Welt. Es mag dem einen oder anderen befremdlich erscheinen, nur sich selbst wahrzunehmen, aber so ist es... Gott kennt niemand anderen als sich selbst... Da mag es noch so individuell aussehen. Dies ist das Spiel der Vielen, welche doch letztlich nichts anderes sind...als Bewusstsein in Aktion. Die Erscheinung glaubt, sie fühle und spüre den anderen/die andere und das fühlt sich so täuschend echt an. Wahnsinn...eine jede Computersimulation vermag dies heute schon recht gut hinzubekommen und in naher Zukunft wird es perfekt werden.. Dies wird dann die Simulation in der Simulation. Diese Welt ist nichts weiter als eine große Simulation, die uns eine Gefühls- und Sinneswelt vorgaukelt... So ist das gedacht. Nichts als Träume, Luftschlösser, nicht schlimm...sich in diesen Gefühlen zu verlieren, ja in ihnen zu ertrinken (wenn denn da jemand wäre). Nur sollte man sich immer daran erinnern, wer dies hier erlebt. Einmal klar erfasst: Taten geschehen aber es gibt keinen Täter....du hast also zu 100% realisiert...nicht erkannt, dass es dich nicht gibt, so wie du dachtest...dann bist du mental raus aus diesem Spiel der persönlichen Gedanken. Der Denker verabschiedet sich in dem Augenblick, wenn er erkennt, dass es ihn gar nicht gibt. Nun ist da eine Freiheit, welche eigentlich gar keine ist. Es ist die Freiheit von der Vorstellung eines persönlichen Denkers, der obendrein glaubt, (s)ein Leben lenken zu können... Was hatte er alles geglaubt... Nun ist da einfach ein Erleben, ein Sehen, ein Fühlen, ein Spüren, ein Denken, ein Hören. Den Erleber, die Seherin, den Fühler, einen Spürer, gar einen Denker oder Hörer...den gibt es allerdings nicht mehr. Es hat ihn auch noch nie gegeben, sah immer nur so aus... Der scheinbare Tod einer vermeintlichen Person ist nichts weiter als der Verlust des Glaubens, du zu sein. Für den Denker, der an sich selber glaubt, ist dies geradezu unannehmbar...Für jenen, welcher den Denker durchschaut hat, ist es die Befreiung. Ja und wer hat nun den Denker durchschaut und ist frei..oder nicht frei oder sonst was...? Ganz einfach...weder jemand noch niemand, weil da einfach nie etwas persönliches oder individuelles war oder jemals sein wird.

Es sieht einfach immer nur so aus, als ob. Eine Simulation halt, mehr nicht. Also für alle Fans des persönlichen Spürens und Fühlens...genießt es, genießt den Anderen spürt ihn meinetwegen ganz tief oder wie auch immer. Doch eines muss klar sein: du schaust in den Spiegel und da ist nichts anderes zu sehen oder zu fühlen, geschweige denn zu spüren...als du selbst...Es gibt nicht außer Bewusstsein... Bewusstsein allein ist....

 

♥ LOVE ♥

Weitere Texte findet ihr in meinen Büchern....
www.reimundkaestner.de/bücher

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Kommentare: 2
  • #1

    Regina Fuchs (Dienstag, 29 August 2017 22:27)

    Danke für den tollen, klaren Text !�

  • #2

    Anaela (Mittwoch, 30 August 2017 07:29)

    Klarer geht nicht. Danke, lieber Reimund.