Die Bildergalerie in unserem Kopf...

Bilder über Bilder prägen unser sogenanntes Leben. Wir machen uns Bilder von einem jeden Ding und natürlich in ganz besonderem Maße von...Personen. Egal ob es die Verkäuferin an der Kasse, der Chef, die Nachbarin, ein Politiker, ein Freund oder gar der eigene Partner oder die Partnerin ist. Wir haben ein Bild im Kopf, welches wir uns gemacht haben und dieses Bild schleppen wir nun mit uns herum und zwar ständig...

Gott gebot einst dem Menschen:„Du sollst dir kein Bild von mir machen“.. Was ist wohl damit gemeint. Ohne diese Vorstellungskraft der Bilder wäre diese Welt, so wie wir sie kennen, gar nicht möglich. Diese ist eine Welt der Vorstellungen und der Bilder... Ein jedes Ich (Denker) produziert pausenlos Bilder von anderen und von sich selbst. Dass dies nichts als Einbildungen sind, stört den Verstand, welcher selbstverständlich an seine eigene Identität glaubt, nicht im geringsten. Will halt einfach nur existieren und zwar getrennt...für sich selbst, so soll es sein. Du liest diesen Text hier und machst dir ein Bild. Du siehst ein Bild von mir und schon geht es weiter. Ein jeder hängt in dieser persönlichen Mühle aus Gedanken, die er noch dazu für seine eigenen hält, fest. Kein Entkommen möglich... Wir beurteilen und bewerten was das Zeug hält und merken dabei gar nicht: ohne das Bild eines Gegenübers gäbe es uns auch nicht. An wem sollten wir uns orientieren..? Sind wir durch Krankheit oder andere Dinge auf uns selbst zurückgeworfen...kommen wir zum ersten Mal ins grübeln. Viele empfinden Langeweile, wenn sie so auf sich selbst zurückgeworfen werden... andere befreit es. Meist jedoch wird diese einmalige Gelegenheit verworfen, indem man alles verdrängt und sich berieseln lässt...mit was auch immer. Ablenkung halt...sei es der neuste Roman, den man schon immer lesen wollte oder ein Film und und und... Ohne diese Bilder gibt es uns eigentlich gar nicht... Indem nichts mehr bleibt als mein Sein, verschwindet alles um mich herum. Das pure Bewusstsein tritt in Erscheinung wie es seit jeher war und sowieso ist. Es ist halt nur verdeckt vom Schlamm des denkenden Verstandes. Der persönliche Denker verhindert die klare Sicht auf das was ist in erheblichem Maße.

Wie oft machen wir uns Gedanken über Dinge oder Personen, die mit dem, was wirklich für unser Leben relevant ist, nichts aber auch gar nichts zu tun haben. So läuft dieses Spiel. Ein Spiel aus Vorstellungen, Luftschlössern ohne Ende. Wer will schon darauf verzichten... Hier muss auf gar nichts verzichtet werden. Schon allein aus dem Grund, weil es weder jemanden noch niemanden gibt, welcher auf was auch immer verzichten könnte. So oft lese ich „Loslassen ist alles...ich lasse los...so einfach...“ Lass dir sagen, finde den, welcher loslassen oder nicht loslassen will oder könnte. In dem Augenblick, wenn dir zu 100 % klar ist, dass es dich nicht gibt so wie du dachtest...dass du nicht existierst, musst du nichts mehr loslassen und du musst auf nichts verzichten. Du wirst auch keine Fragen mehr stellen, die dir so sehr auf dem Herzen lagen. Alles ist hinfällig...aus und vorbei. Du hast erkannt, wer du in Wirklichkeit bist...und nicht, wer du dachtest zu sein. Bewusstsein ist alles was ist...Keine Person, keine Individualität. Es sieht immer nur so aus, als ob.

Alles Teil dieses gigantischen Spieles, genannt das Leben. Die klare Sicht auf die Dinge...so wie sie sind, vereinfacht alles. Denn nun weißt du, dass du nichts aber auch gar nichts beeinflussen kannst. Alles ist genauso, wie es sein soll in diesem Augenblick. Da können Bilder produziert werden am laufenden Band. Wen kümmert es. Nur so lange es eine vermeintliche Person gibt, die sich identifiziert mit der Gedankenmühle, ist man gefangen in einem Teufelskreis aus Vorstellungen und Bildern ohne Ende.... Nachdem der Glaube an diese Dinge, an die Welt der Vorstellungen...gefallen ist, sind da auch weiterhin Bilder...Gedanken und alles andere auch. Nur die Person, die an diesen ganzen Mist geglaubt hat und das auch noch für ihr Leben hielt, die ist nicht mehr da. Ganz einfach, weil sie erkannt hat, das es sie noch nie gab. Sie war selbst nur ein Gedanken-Gespinst... Nun ist da dieser Friede, den sich ein jeder erträumt. Allerdings nicht ganz so wie der persönliche Verstand ihn gerne hätte... Nein, dieser Friede ist von nichts abhängig. Er ist...Liebe pur, das Einzige, was keiner Veränderung unterworfen ist, was immer gleich bleibt.

Es gibt einen wundervollen Vergleich hierfür:...das Auge des Zyklons...Dieses Sturm-Monster kann wüten wie die Seuche.. Da wird alles Mögliche herumgewirbelt, die Schwerkraft scheint vollkommen aufgehoben zu sein. Schwere Gegenstände werden wie Federn durch die Gegend gewirbelt. Wir alle kennen diese Bilder... Aber im Zentrum des Zyklons herrscht Stille, absolute Stille... Nichts wird hier bewegt... Es ist eine Leere in der buchstäblich nichts, aber auch gar nichts ist... Ein wundervolles Beispiel... So ist das auch mit uns. Draußen wütet es scheinbar unerträglich. Doch drinnen ist es ganz still. Ein Meer der Stille, das von nichts, aber auch gar nichts berührt wird...und das sind wir. Nicht als Personen, sondern als das, was ist und was allem zugrunde liegt. Nur das, was keiner Veränderung unterworfen ist, ist echt...alles andere vergeht. Alles hat ein Ende, ob wir es wollen oder nicht....

Nur die Liebe bleibt..

Liebe ist.

♥ LOVE ♥

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